Trockenheit sorgt für weniger Grundwasser

23.08.2023 | Blog Betriebszweig Wasserversorgung, Wasser ist Leben

Liebe Bürgerinnen und liebe Bürger,

2022 war einer der vier wärmsten Sommer seit 1881. Mit 820 Sonnenstunden ein Rekord, so der Deutsche Wetterdienst. Ein Temperaturplus von 2,9 Grad im Vergleich zum vieljährigen Mittel.

Auch in diesem Jahr sorgen meteorologische Ereignisse und ihre Folgen für enorme Schlagzeilen: Hitzerekorde im Süden Europas, historische Trockenheit, Niedrigwasser und ausgetrocknete Flussläufe, Blaualgenplagen, zahlreiche Rekordwaldbrände, Trinkwasserwarnungen – oft Seite an Seite mit regionalen Starkregenfällen und Überflutungen. „Wir dürften damit in Zeiten des Klimawandels einen bald typischen Sommer erlebt haben.“ Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

In Sommer 2022 fielen mit rund 145 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 40 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 239 l/m².

Die große Trockenheit führt dazu, dass sich weniger Grundwasser neu bilden kann und dadurch die nutzbaren Wasserressourcen schrumpfen.

Die Wasserversorger stellen sich auf längere Trocken- bzw. Hitzeperioden ein, in denen es zeitweise einen sehr großen Wasserbedarf gibt. Das bedeutet vor allem große Herausforderungen in Sachen Infrastruktur, denn diese muss immer auf die Spitzenlasten ausgelegt sein. In den nächsten Jahren werden deshalb Investitionen in Millionenhöhe nötig sein, um die Wasserinfrastruktur zu ertüchtigen und auszubauen.

Gleichzeitig muss sich ein Bewusstsein für einen nachhaltigen Gebrauch der Ressource Wasser herausbilden.

Außerdem gewinnt die konsequente Umsetzung des Vorrangs der Trinkwasserversorgung vor anderen
Wassernutzungen zunehmend an Bedeutung“

Die Wasserressourcen schonen können Sie vor allem im Garten: Halten Sie den Niederschlägen den Weg ins Grundwasser offen. Weitere Wasserspartipps finden Sie auf der zweiten Seite unseres Beitrages.

Spitzenlast

Als Spitzenlast bezeichnet man eine kurzzeitig auftretende hohe Trinkwassernachfrage, die im Sommer eintritt, wenn es an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen außergewöhnlich heiß und trocken ist. Dann nutzen wir deutlich mehr Wasser als im Durchschnitt des Jahres, beispielsweise um öfter zu duschen, den Rasen zu sprengen oder private Pools zu füllen.

In den vergangenen Extremsommern lag die Spitzenlast teilweise mehr als 30 Prozent über dem Durchschnitt. In diesen für unsere Breitengrade extremen Hitze- und Trockenphasen kommt die Wasserinfrastruktur an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit.

Möchten Sie mehr über das Trinkwasser in unserer VG erfahren? Besuchen Sie uns auf unserer Homepage : www.vgwerke-sg.de/wasser/trinkwasser/

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Wasser sparen

Geräte, die Wasser nutzen, und Armaturen, die Wasser abgeben, sind heutzutage bereits maximal wassersparend. So zum Beispiel Wasch- und Spülmaschinen, Perlator-Duschköpfe oder der Spülkasten der Toilette, der einen kleinen und großen Knopf je nach Spülbedarf bietet.

Viel Einsparpotenzial besteht hier nicht mehr, im Gegenteil: Wird zu wenig Wasser genutzt, steigt der Bedarf Rohre und Leitungen „Durchzuspülen“ sogar, damit es nicht zu Verkeimungen im stehenden Wasser kommt – wozu wiederum mehr Wasser benötigt wird.

Normaler Regelbetrieb ist also die beste Lösung. Die Ausnahme: An heißen Sommertagen und bei längeren Schönwetterphasen mit wenig Regen läuft das Wassernetz im Maximalbetrieb.

Da macht es Sinn, nicht jeden Tag seinen Rasen zu bewässern oder den Pool zu befüllen. Wer hier etwas aufpasst, kann die Spitzenlast senken und so Ressourcen schonen.

Zuhause schon Ressourcen schonen

Die Wasserressourcen schonen können normale Wassernutzer vor allem im Garten:

  • Halten Sie den Niederschlägen den Weg ins Grundwasser offen. Versiegelte Flächen leiten das Wasser in die Kanalisation und damit letztlich ins Meer – es steht dem Grundwasser nicht mehr zur Verfügung. Halten Sie den Boden offen, vermeiden Sie Beton und Asphalt und begrünen Sie Ihren Garten mit an das hiesige Klima angepassten Arten.
  • Vor allem in Zeiten der sogenannten Spitzenlast hilft es, auf regelmäßiges Befüllen von Pools und das Bewässern von Rasenflächen zu verzichten. Letztere erholen sich in der Regel wieder von der Trockenheit.
  • Auch der Einbau von Zisternen zur Nutzung des Regenwassers ist in „normalen“ Sommern eine sinnvolle Maßnahme – in langen regenarmen Perioden bleiben diese aber auch leer und entlasten die Wasserinfrastruktur genau dann nicht, wenn es am nötigsten wäre.

Wasser einfach erklärt für unsere Kinder:

Warum ist Wasser sparen wichtig?

Unsere Erde ist zu Dreiviertel mit Wasser bedeckt, aber das meiste davon ist salziges Meerwasser, was wir nicht trinken können.

Das Süßwasser ist sehr wenig, da es zum größten Teil in Eisdecken und Gletschern gefroren ist. Und es ist nicht gerecht verteilt. Dadurch haben viele Menschen keinen Zugang zu sauberen Trinkwasser.

In vielen Ländern herrscht sogar Wassermangel, weil es dort sehr wenig regnet und sehr heiß ist. Die wenigen Brunnen, die es in diesen Ländern gibt, sind oft mit Bakterien verschmutzt und vielmals viele Kilometer weit entfernt

Für die Herstellung von T-Shirts und Jeans benötigt man tausende von Litern Wasser und dies wird meistens in den Ländern hergestellt, wo Wasser sehr knapp ist. Deswegen ist es wichtig Wasser zu sparen.

Weitere Wasserspartipps:

Papier einsparen, da für die Herstellung viel Wasser benötigt wird.

Obst und Gemüse aus der Region und nach der Jahreszeit essen. Das braucht viel weniger Wasser als z.B. Tomaten, die das ganze Jahr über in Gewächshäusern im wasserarmen Spanien wachsen.

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