zum Weltwassertag 2016 und dem Motto „Wasser und Arbeitsplätze“
Worum geht es beim Weltwassertag?
Der Weltwassertag ist ein Ergebnis der Weltkonferenz „Umwelt und Entwicklung“ von 1992 in Rio de Janeiro und wird seit 1993 aufgrund einer Resolution der UN-Generalversammlung alljährlich am 22. März begangen. Durch diesen Aktionstag soll die Öffentlichkeit auf kritische Themen rund um das Thema „Wasser“ aufmerksam gemacht werden.
Was ist das Ziel des Aktionstages? Was soll erreicht werden?
Alle Staaten sind aufgefordert, den Weltwassertag der „Umsetzung der UN-Empfehlung“ zu widmen und am Aktionstag geeignete sowie konkrete Maßnahmen auf nationaler Ebene durchzuführen.
Der Tag des Wassers steht jedes Jahr schwerpunktmäßig unter einem anderen Motto. Dieses Jahr steht der Weltwassertag unter dem Motto „Wasser und Arbeitsplätze“.
Was verbirgt sich hinter dem Motto „Wasser und Arbeitsplätze“?
Das Motto bietet die Möglichkeit, die Wechselbeziehungen zwischen Wasser und der Agenda für menschenwürdige Arbeit im Streben nach nachhaltiger Entwicklung und die Bedeutung der Wasserwirtschaft insgesamt für die Arbeitsmärkte hervorzuheben.
Die Wasserversorgung und die Abwasserbeseitigung bieten vielseitige und krisenfeste Beschäftigung mit Zukunft, denn Wasser braucht jeder.
Speziell in der Wasserversorgung sind rund 40.000 Menschen tätig. Für die Wasserversorgung zu arbeiten, heißt etwas für das Gemeinwohl, den Umweltschutz und für die Sicherung der natürlichen Ressourcen zu leisten.
Wie greifen Sie das Thema auf?
Wir als VG-Werke AöR möchten am Weltwassertag auf das Thema „Wasser als Ressource“ aufmerksam machen. Wir stellen unsere Tätigkeiten rund um das Thema „Wasser und Umwelt“ vor und leisten damit auch Aufklärung. Das betrifft unsere Betriebszweige Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung und Schwimmbäder.
Zum diesjährigen Motto „Wasser und Arbeitsplätze“ möchten wir wie folgt informieren: Aktuell beschäftigen wir 37 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit verschiedenen technischen, kaufmännischen sowie handwerklichen Qualifizierungen. Auch Quereinsteiger zählen zu unserem Team.
Jungen Menschen bieten wir eine attraktive, vielseitige und krisenfeste Berufsperspektive mit Zukunft, denn Wasser braucht jeder. Unsere Nachwuchsexperten bilden wir in nachfolgenden Berufen aus:
- Fachangestellte/r für Bäderbetriebe
- Fachkraft für Abwassertechnik
- Kaufmann/-frau für Büromanagement.
Aktuell beschäftigen wir zwei Auszubildende; zum kommenden Ausbildungsjahr werden zwei weitere junge Menschen ihre Ausbildung bei uns beginnen. Zusätzlich bieten wir attraktive Praktika in allen Betriebszweigen an.
Was erwartet die Besucher am 22. März 2016?
Wir werden Aufklärung zum Thema „Abwasserbeseitigung“ bieten.
Abwasserbeseitigung bedeutet Umweltschutz und Ressourcenschonung, da das gereinigte Wasser dem natürlichen Wasserkreislauf wieder zugeführt wird. In diesem Rahmen bieten wir für Interessierte rund um den 22. März Führungen auf unserer Kläranlage in Welgesheim an.
Der Weg des Abwassers durch die einzelnen Stationen der Anlage wird anschaulich und ausführlich erklärt: vom Zulauf, wo das gesammelte Abwasser der angeschlossenen Ortsgemeinden der Abwasserreinigungsanlage zugeführt wird, über die einzelnen Stationen, wie mechanische Vorreinigung, biologische Reinigungsstufe und Schlammbehandlung bis hin zur Zuführung des gereinigten Wassers in die Wiesbach.
Wir berichten weiterhin von aktuellen Ausbau- und Erweiterungsmaßnahmen und Prozessoptimierungen in der Abwasserreinigung und bieten einen Ausblick auf weitere Reinigungsstufen, die aktuell diskutiert werden.
Es werden alle Schulen und Kindertagesstätten in unserer VG zu Führungen eingeladen, die auch sehr gerne angenommen werden. Auch Bürgerinnen und Bürger können Termine für Führungen unter 06701 201 600 vereinbaren.
Außerdem bieten wir beim Besuch am 22.03.2016 unseres Hallenbades in Gensingen auf die Einzelkarte 50% Ermäßigung an. Saison-,Familien- und Mehrtageskarten sind von diesem Angebot ausgeschlossen.
Welche Rolle spielt das Thema Wasser in der VG; auch unter dem Gesichtspunkt des Ziels der Null-Emissionsgemeinde?
Wasser, insbesondere das Trinkwasser als Lebensmittel Nummer 1, ist ein hohes Gut, mit welchem schonend umzugehen ist. Daher sind auch Trinkwasser, Brauchwasser und Abwasser Themen im aktuellen Bundeforschungsprojekt „Null-Emissionsgemeinde“ in unserer Verbandsgemeinde.
In diesem Projekt werden verschiedene Teilströme, wie z.B. die unterschiedlichen Abwasserarten (häusliches Abwasser, Weinbauabwasser usw.) betrachtet, aber auch Wechselwirkungen zwischen der landwirtschaftlichen Nutzung von Weinbauflächen im Zusammenhang mit der Ableitung von Regenwasser untersucht und schließlich werden Empfehlungen ausgesprochen.
Bereits in der Bearbeitung des Forschungsvorhabens wurden verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Ein Ergebnis ist die Durchführung eines Pilotprojektes. Hierbei wird auf der Kläranlage in Welgesheim aktuell hochbelastetes Abwasser aus der Schlammbehandlung über einen organischen Sorptionsfilter (OSF) gereinigt. Dieses Projekt wird vom Land Rheinland-Pfalz gefördert. In einem Jahr erwarten wir die ersten Ergebnisse, die wir beim Ausbau der Kläranlage in Grolsheim für eine Teilstromreinigung anwenden.
Weiterhin sind wir fortlaufend bestrebt, unsere Energieverbräuche zu reduzieren. Dies erreichten wir bereits in der Vergangenheit mit dem Austausch veralteter und energieintensiver Aggregate wie Pumpen oder Nachrüstungen von Frequenzumrichtern.
Weiterhin haben wir aktuell eine Microgasturbine auf der Kläranlage in Welgesheim in Betrieb genommen. Diese erzeugt Energie in Form von Wärme und Strom aus dem Faulgas aus der Klärschlammbehandlung. Zusammen mit den beiden Photovoltaikanlagen können wir je nach Abwasserzulauf und Sonnenstrahlung bis zu 60 % unseres Energieverbrauchs auf der Kläranlage vor Ort selbst produzieren.
Wie sehen die Planungen für die Zukunft in diesem Bereich aus?
Für die Zukunft sind immer wieder Optimierungen im laufenden Betrieb geplant. Das betrifft den Pumpenaustausch genauso wie Prozesse, bei denen weniger Betriebsmittel, u.a. Wasser verbraucht werden. Dies wird auch mit dem Ausbau der zentralen EDV-gestützten Prozesssteuerung in sämtlichen Betriebszweigen erreicht werden.
Weiterhin stellen wir Brauchwasser für die landwirtschaftliche Nutzung zur Verfügung. In dem anstehenden Projekt „Ausbau der Abwasserreinigung in unserer VG“ werden neue Techniken und ressourcenschonende Verfahren angewendet. Der Baubeginn für dieses Projekt ist für das Jahr 2017 geplant.
Was erhoffen Sie sich zudem vom neuen Sprendlinger Trinkwasser-Doppel-Behälter, der im April für den alten, über hundert Jahre alten Behälter eingeweiht werden soll?
Voraussichtlich Ende April diesen Jahres wird der neue Hochbehälter Sprendlingen in Betrieb gehen. Gleichzeitig wird der alte Behälter außer Betrieb genommen. Ein zweiter, rund 50-jahre alter Behälter wurde bereits letztes Jahr abgerissen. Die beiden „alten“ Behälter hatten bauliche Mängel und die Speichermenge entsprach nicht mehr dem erforderlichen Bedarf.
Der neue Hochbehälter mit einem Gesamtvolumen von 1.200 m³ (statt ehemals 800 m³) wird künftig die Ortsgemeinden Sprendlingen, St. Johann und Wolfsheim mit Trinkwasser versorgen. Das Trinkwasser beziehen wir von den Stadtwerken Bad Kreuznach. Der neue Behälter wird die Anforderungen an die erforderliche Versorgungsmenge einschließlich der Bereitstellung von Löschwasser sowie den hohen Anforderungen der Trinkwasserverordnung insbesondere an die Qualität entsprechen.
Die Endfertigstellung einschließlich der Außenanlagen und die Wiederherstellung der Zufahrtswege werden in den kommenden Monaten abgeschlossen sein.